02.12.2023 in Gesundheit

Fachvortrag Medikamentenverfügbarkeit

 

Apotheker Roland Eckert referiert über Medikamentenverfügbarkeit
Gemeinschaftsveranstaltung des SPD-Kreisverbandes, SPD-OV Mitterteich und den SPD-Frauen

Mitterteich. (den) Auf Anregung und Initiative von Kreisrat und 2. Bürgermeister der Stadt Mitterteich, Hans Brandl, bot der SPD-Kreisverband in "Co-Produktion" mit dem SPD Ortsverein Mitterteich und dem SPD-FRAUEN-Kreisverband TIR eine sehr gut in die Jahreszeit passende Diskussionsveranstaltung an: es ging um die aktuelle Problematik rund um die Medikamentenverfügbarkeit in Apotheken. Als besonderen Gast konnten die Genossen Nicole Bäumler aus Schirmitz als neu gewählte Landtagsabgeordnete begrüßen. Zahlreiche SPD-Ortsvereine hatten Abordnungen zu der Veranstaltung entsandt.

Brandl war es gelungen, den Mitterteicher Apotheker Roland Eckert als Referenten zu gewinnen. Der erzählte kenntnisreich und engagiert aus seinem Alltag als Apotheker.
Mehr als 500, teils sehr gängige und breit benötigte Medikamente sind derzeit nicht oder nur sehr spärlich vorhanden. Die Gründe dafür sah er darin, dass seit einiger Zeit (genannt wurde das Jahr 2003, in dem die letzte Reform eine Einführung von Pauschalbeträgen mit sich brachte) viele Medikamente nicht mehr in Deutschland produziert würden. Viele Medikamente kommen aus Asien, manche wichtigen Präparate werden nur noch von einem Anbieter hergestellt. Brechen dann Lieferketten zusammen - wie zuletzt während der Corona-Pandemie - dann seien Verknappungen die logische Folge.
Der Apothekerberuf sei seiner Meinung nach unattraktiv geworden. Zu viele staatliche Regulierungen und eine Unterfinanzierung ermöglichen es oft nicht mehr, kleinere Apotheken auf dem Land rentabel zu betreiben. Schließungen seien die Folge. Zuletzt im Landkreis in Bärnau oder Plößberg so geschehen, so Eckert.

Eckert erklärte den gut 35 interessierten Zuhörern den Weg von der patentgeschützten Medikamenten-Neuentwicklung bis hin zum preiswerten Generikum, einem wirkstoffgleichen Nachahmerpräparat. Grundsätzlich sei es die Aufgabe des Apothekers, die Bevölkerung mit günstigen Medikamenten wohnortnah zu versorgen. Der Preiswettkampf unter den Pharma-Anbietern sei sehr ausgeprägt, in Deutschland werden für viele dringend gebrauchte Medikamente zu geringe Preise bezahlt, was zur Folge habe, dass andere Länder, die mehr dafür bezahlen, vor uns beliefert und versorgt werden. Der Bundesgesetzgeber hat dieses Dilemma erkannt und zumindest bei Kinderarzneimitteln entsprechende Preisgrenzen aufgehoben, so dass künftig mehr dafür bezahlt werden kann.
Die Medikamentenversorgung allgemein - so Eckert - sei dabei kein besonderer Preistreiber bei den Gesundheitskosten. Er wusste zu berichten, dass etwa 80 % der verordneten Medikamente nur 7% der eingesetzten Gelder erfordern würden. Zwei Drittel aller eingesetzten Medikamente sind Generika, die in Asien produziert werden. Von den rund 290 Milliarden Euro Gesamtkosten der Krankenkassen für Gesundheitsversorgung entfielen nur etwa 2 Prozent auf die Apotheken und die dort ausgereichten Medikamente.

Er formulierte den dringenden Appell, dass seitens der Politik alles daran gesetzt werden muss, die Produktion zumindest in Teilen wieder nach Deutschland zurück zu verlagern. Sollte das gelingen, wird es mindestens 5, vielleicht sogar 10 Jahre dauern, bis daraus spürbare Verbesserungen resultieren, so Eckert.
Sollte es tatsächlich zu Engpässen bei der Verfügbarkeit einzelner Präparate kommen, dann seien die Apotheker als Dienstleister im Gesundheitssystem in 90 Prozent der Fälle in der Lage, passgenaue Lösungen für die Patienten zu finden.
Eckert nannte alarmierende Zahlen: Waren es vor wenigen Jahren noch über 17.000 Apotheken in Bayern, so sind gerade in letzter Zeit mehr als 600 Schließungen erfolgt. Er sieht die Apotheker am Rand ihrer Belastungsgrenze. Alles wurde teurer, das ging auch an den Apotheken nicht spurlos vorüber. Den Preisanstiegen stehe aber entgegen, dass Apotheken bei den Preisentwicklungen seit 20 Jahren, seit der letzten Reform 2003, ausgeschlossen seien, was zu Realeinkommensverlusten geführt habe. Zudem sei der Aufwand deutlich größer geworden: gestiegene Dokumentationspflichten, die Einführung des E-Rezepts und das "Nachtelefonieren" in Sachen Warenverfügbarkeit haben das Berufsbild stark verändert.

Etwas verärgert kommentierte Eckert: "In der Corona-Pandemie-Zeit waren wir gut genug als Medikamentenlieferanten, jetzt sehen wir uns aber einer Ignoranz der Politik gegenüber unseren Sorgen und Nöten konfrontiert." Zuletzt zeichnete er ein eher düsteres Bild für die zukünftige Apothekenlandschaft: Es wird immer mehr "Apotheken-light" geben, die von großen, finanzstarken Ketten ohne Fachpersonal vor Ort betrieben werden.
In der anschließenden regen Diskussion wurden zahlreiche Fragen diskutiert: unter anderem die Auswirkungen von online-Apotheken auf unsere ländlichen Präsenz-Apotheken, oder wie und ob die Digitalisierung das Apothekenleben vereinfacht hat. Auch die Tatsache, dass es leichter sei, eine Stadtapotheke zu betreiben, wurde erörtert. In Städten sei die Kaufkraft größer, solche Apotheken würden mehr vom Verkauf von Drogerieartikeln und Lifestyle-Produkten profitieren, so Eckert.

Abschließend dankte SPD-Kreisvorsitzender Uli Roth mit einem kleinen Kuvert, das dem SV Mitterteich zu Gute kommen soll, in dessen Sportheim die Veranstaltung stattfinden durfte. Hans Brandl dankte als örtlicher Ausrichter dem Referenten mit Glühwein und Lebkuchen.

 

Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Mitterteich, Hans Brandl (Kreisrat und 2. BGM) begrüßt die Zuhörer

Der Mitterteicher Apotheker Roland Eckert bei seinem engagierten Vortrag

Hans Brandl, Roland Eckert, MdL Nicole Bäumler (Schirmitz), SPD-Kreisvorsitzender Uli Roth

17.11.2010 in Gesundheit von SPD Unterbezirk WEN-NEW-TIR

SPD legt Vorschläge für ein solidarisches Gesundheitswesen vor

 

Bürgerversicherung statt Drei-Klassen-Medizin

Mit ihren Beschlüssen zur Finanzierung des Gesundheitswesens hat die schwarz-gelbe Koalition in dieser Woche den Ausstieg aus der solidarischen Krankenversicherung durchgesetzt. Mit ihren Beschlüssen zum Arzneimittelmarkt stellt sie die Qualität der medizinischen Versorgung in Frage. Betroffen sind die Versicherten, die auf ein solidarisches Gesundheitssystem angewiesen sind, das gute medizinische Leistungen zu bezahlbaren Beiträgen garantiert. Für ein solches Modell steht die Bürgerversicherung der SPD.

25.03.2010 in Gesundheit von SPD Unterbezirk WEN-NEW-TIR

Alle Seehofer- und Söder-Beteuerungen sind nur Schaumschlägerei

 

Die Worte von Ministerpräsident Seehofer und seines Gesundheitsministers Söder hinsichtlich einer Ablehnung der „Kopfprämie" sind nicht nur für die CSU-Landesgruppe in Berlin, sondern auch offensichtlich für die CSU-Landtagsfraktion nur Schall und Rauch. Die CSU hat nämlich heute im Gesundheitsausschuss des Landtags einen SPD-Antrag abgelehnt, der nur folgenden Satz enthält: „Der Landtag spricht sich gegen die Einführung einer „Kopfprämie" zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung aus."

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Kathrin Sonnenholzner, erinnert daran, dass die ehemalige Sozialministerin Christa Stewens (CSU) noch vor zwei Wochen im Rahmen der Beratungen zu einem umfassenderen SPD-Antrag gesagt hatte, wenn die SPD nur diesen einen Satz hätte abstimmen lassen, hätte sie zugestimmt.

„Das heißt: Alle Beteuerungen sind nur Schaumschlägerei, die CSU wird in Berlin einer Kopfpauschale und damit der vollständigen Entsolidarisierung des Gesundheitssystems zustimmen. Die Folge wird ein geschätztes Defizit von etwa 35 Milliarden Euro jährlich sein, das aus Steuermitteln zu erbringen wäre. Da dieses Geld nicht vorhanden ist, wird als unausweichliche Folge die Einschränkung von Leistungen sein," so Kathrin Sonnenholzner.

SPD Kreistagsfraktion 2020 - 2026

News BayernSPD

von: Florian von Brunn | Corona-Akten jetzt veröffentlichen - Kommission und Bürgerrat sollen nach einem Jahr an den Landtag berichten - Von Brunn: "Sind Markus Söder und die CSU bereit zu einer …

von: Maria Noichl | Am heutigen Mittwoch, den 24. April 2024, wird das Europäische Parlament über die sogenannten "Vereinfachungsvorschläge" der Europäischen Kommission zur Gemeinsamen Agrarpolitik …

Bundestagsabgeordnter Uli Grötsch

Europaabgeordneter Ismail Ertug

MdL Annette Karl

Bezirksrätin Brigitte Scharf

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